In Zeiten mit niedrigen Zinsen auf Geldanlagen schauen sich Anleger nach gut verzinsten Alternativen um. Eine spannende Möglichkeit sind P2P Kredite. Hier leiht ein Anleger Geld an private Personen. Kreditsuchende zahlen einen hohen Zins für ihr Darlehen. Das sorgt für eine gute Rendite beim Darlehensgeber.

Was P2P bedeutet

Das Kürzel P2P kommt aus der englischen Sprache. Es steht für Peer-to-Peer. Das heißt so viel wie „von Gleichrangig zu Gleichrangig“ oder auch „unter Gleichen“. Wenn man P2P in das Deutsche übertragen möchte, lässt es sich treffend mit „Person zu Person“ übersetzen. Als P2P Kredite, auch als P2P Lending bekannt, bezeichnet man also Darlehen unter Gleichgestellten, unter Personen oder als Kredite von Privat zu Privat. Diese Bezeichnung ist wichtig. Denn sie grenzt die privaten Darlehen von denen ab, die durch Banken und andere institutionelle Kreditgeber vergeben werden.

P2P Kredite zusammen
P2P heißt übertragen von Person zu Person.

Das Prinzip ist einfach

Beim P2P Lending bekommt eine Person ein Darlehen über eine Kreditplattform. Auch kleine Unternehmen können sich inzwischen Geld über private Kreditportale im Netz leihen. Kreditgeber ist eine Gruppe ebenfalls privater Personen. Jede dieser Personen gibt dabei jeweils einen Teil des Darlehens. Für den Darlehensgeber ist das ein Investment. Denn das Geld kommt vom Kreditnehmer mit Zinsen zurück. Die Höhe dieser Zinsen hängt davon ab, wie hoch das Risiko für den Kreditgeber ist. Ein höheres Risiko einzugehen ist für Anleger auf den P2P Plattformen in der Regel recht lukrativ. Anbieter der Plattformen werben mit durchschnittlichen Renditen zwischen fünf und mehr als zehn Prozent pro Jahr.

Über ein Lending-Plattform kann in Deutschland praktisch jeder Geld anlegen, der mindestens 18 Jahre als ist. Auf einigen der Portale sind  eine deutsche Bankverbindung oder ein fester Wohnsitz in Deutschland Bedingung. Die meisten Plattformen agieren Europaweit. Neben deutschen Portalen, wie Auxmoney oder Smava agieren hierzulande auch Anbieter aus dem Baltikum, wie etwa Mintos oder Bondora.

International gehört die P2P Branche zu den aufstrebender Märkten. In Deutschland allerdings ist das Gesamtvolumen in dieser Branche eher noch gering. Einem Bericht der Financial Times zufolge flossen im Jahr 2016 in Großbritannien mehr als eine Milliarde Pfund in die Anlageform. Hier wurde auch das erste Kreditportal dieser Art im Jahr 2005 an den Start gebracht. In den Vereinigten Staaten ist das private Lending noch weiter. Hier werden über 1,4 Milliarden US-Dollar pro Quartal mit privaten Darlehen finanziert.

So funktionieren P2P Kredite

  • Ein Darlehensnehmer stellt den Darlehenswunsch in das Netz
  • Die Anfrage ist anonymisiert, oft wird das zu unterstützende Projekt beschrieben
  • manchmal schlägt der Darlehenssuchende den Zinssatz vor, den er zu zahlen bereit ist
  • Potenzielle entscheiden, ob sie sich am Projekt beteiligen
  • sie schlagen die Höhe der Beteiligung vor
  • sie sind ebenfalls anonym

Ganz selten finanziert eine Person ein ganzes Projekt. Bei auxmoney etwa war das zur Startphase des Portals der Fall. Kurze Zeit später kam die Plattform von diesem Modell ab. Geldgeber können sich an unterschiedlichen Projekten beteiligen. Damit verteilen sie das Risiko und schaffen sich ein Portfolio aus verschiedenen Darlehen. Die Rendite ist höher als bei Bankleinlagen. Kursschwankungen, wie etwa bei Aktien, gibt es nicht.

Wer sich auf P2P Plattformen Geld leiht

Anleger der P2P Kredite sollten die Zielgruppe kennen, dir sich auf den Plattformen im Netz Geld von privaten Personen leihen. Das hilft, die Risiken einzuschätzen.

Kreditsuchende können auf verschiedenen Motiven handel:

  • Personen mit etwas schwächerer Bonität. Bei Kreditinstituten bekommen sie schwer Darlehen.
  • Personen, die Banken nicht trauen, weil die Reputation der Branche gelitten hat.
  • Personen, die Geldinstitute einfach nur umgehen wollen.

Neben privaten Personen setzen zunehmend Gründer auf P2P-Kredite zurück. Gerade innovativen Geschäftsideen stehen Kreditinstitute in Deutschland eher kritisch gegenüber.

P2P Kredite Startup
Immer mehr Start Up Unternehmen greifen auf P2P Plattformen zurück.

Private Anleger auf Kreditmarktplätzen sehen dagegen in Start-ups durchaus Potenziale und möchten von den erwarteten Gewinnen angehender Unternehmer in Zukunft profitieren.

Vorteile für Dich, als Kreditgeber
  • planbar, da feste Verzinsung für die Einlage
  • Streuung des Risikos durch Anlage in unterschiedliche Projekte

Nachteile für Dich:

  • Ausfallrisiko kann nicht komplett ausgeschaltet werden

P2P Kredite unterscheiden sich in einem Punkt wesentlich von Banken und Sparkassen. Diese Kreditinstitute tragen die Risiken bei ihrer Darlehensvergabe in vollem Umfang.

P2P Kredite Bank
Wenn Banken Kredite vergeben tragen sie das alleinige Risiko. Bei P2P’s alle gemeinsam.

Gesetzlich sind die Institute dazu verpflichtet, ausreichende Rückstellungen zu bilden. Finanziert werden sie aus dem von den Banken erzielten Zinsüberschuss.

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P2P Kredite und das Risiko

Das Risiko, das Kreditgeber bei den Kreditportalen eingehen, nehmen die Betreiber der Plattformen durchaus ernst. Deswegen ergreifen alle Anbieter Maßnahmen, die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen für P2P Kredite zu mindern.

Prüfung der Bonität

Kreditsuchende, die auf den Online Portalen nach Darlehensgebern suchen, müssen sich inzwischen genauso durchleuchten lassen, wie Bankkunden. Die meisten Portale, die in Deutschland am Markt sind, verlangen von privaten Kunden Gehaltsnachweise der letzen drei Monate oder Steuerbescheide sowie unter Umständen auch Kontoauszüge.

Obligatorisch ist bei der Mehrzahl der Anbieter, die ihren Firmensitz in Deutschland haben, die Schufa-Auskunft. Kreditportale aus dem europäischen Ausland nutzen die Dienste alternativer Auskunfteien. Über die Art, wie Anbieter die Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmoral ihrer Kunden prüfen, informieren sie auf ihren Webseiten.

Nach der Prüfung der Bonität teilen die Portale ihre Kunden in unterschiedliche Klassen ein. Auch hier unterscheidet sich die Vorgehensweise der Anbieter. Es gibt zwischen fünf und acht Bonitätsstufen. Diese zeigen dem Darlehensgeber deutlich, welche Anfragen mit einem höheren Ausfallrisiko behaftet sind. Je höher das Risiko ist, umso mehr Rendite werfen die Angebote für den Anleger ab.

Mit Buyback das Risiko minimieren

Auf den P2P Portalen aus dem europäischen Ausland nieten die Betreiber regelmäßig eine Buyback Garantie an. Diese Form der Garantie ist für P2P Kredite geboten. Sie verspricht, dass bei einem Ausfall des Darlehens die angelegte Summe erstattet wird. Teilweise geschieht das sogar plus verloren gegangen Zinsertrag. Gesichert wird dieses Versprechen in der Regel durch finanzstarke Partner, die mit dem Portal zusammenhängen. Sie kaufen im Fall der Fälle die kränkelnden Kredite und erfüllen die Ansprüche der Anleger. Bisher hat das System reibungslos funktioniert.

 

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